Karl Bechert

dt. Physiker und Politiker; SPD; Bürgermeister von Donswald/Westerwald; Mitglied u. a. der Senatskommission für Atomfragen; forderte schon früh die Einstellung der Atomwaffenversuche und größte Vorsicht bei der Entwicklung der friedlichen Atomkraft

* 23. August 1901 Nürnberg

† 1. April 1981 Weilmünster/Hessen

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 32/1981

vom 27. Juli 1981

Wirken

Karl Bechert, ev., stammte aus Nürnberg. Nach Schulbesuch und dem Studium der Physik, Mathematik und Chemie in München promovierte er 1925 zum Dr. phil. 1925 bis 1926 arbeitete er als Rockefeller-Stipendiat in Spanien. 1926-33 war er wissenschaftlicher Assistent am Institut für theoretische Physik in München, nach seiner Habilitation 1930 zugleich Privatdozent für theoretische Physik. 1933 wechselte er als Ordinarius und Direktor des Instituts für theoretische Physik an die Universität Gießen, an der er 1945-46 das Rektoramt versah. B. verhinderte damals die von deutschen und amerikanischen Dienststellen angeordnete Schließung der Universität. 1942-48 war er außerdem Vorsitzender des Gauvereins Hessen der Deutschen Physikalischen Gesellschaft. 1946 folgte B. einem Ruf als Ordinarius und Direktor des Instituts für theoretische Physik an die Universität Mainz, an der er biszu seiner Emeritierung im Jahre 1969 lehrte.

Zu B.s wissenschaftlichen Arbeiten gehören Veröffentlichungen über die Theorie der Wellenausbreitung in Gasen und der Verbrennungsgeschwindigkeit in Gasgemischen sowie über Elektrodynamik. ...